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  • Die Trümmelbachfälle in der Literatur.

              Die vornehmsten Bäche sind der Trümmelbach, oder Trümmelkind, der seinen Namen von seinem besondern Herkommen hat, indem er von dem Eischrunde aus dem Rothenthal neben der Jungfrau von Südost her gegen Abend hervorrauscht, und über einen flachen felsichten Boden ganz krumm, und mit vielen verborgenen Fallen, gleichsam hervortummelt, endlich über eine bei 15 Schuhen hohe Felswand hinunter sich in eine weite und tiefe Grube stürtzt, von da aber ganz flach und still, mit andern schönen Bächen vereint, die Lütschinen vergrössert. Dieser Trümmelbach ist trübe von einem Falle, und in seiner Stäube zeigt sich oft ein schöner Regenbogen.

    "Die Eisgebirge des Schweizerlandes."
    Gottlieb Sigmund Gruner, 1760

     

              Wir besuchten den Trommelbach, der noch wenig bekannt ist und es sehr zu seyn verdient, weil dieser Wasserfall ganz eigenthümliche Schönheit hat. Wir folgten dem schnellen Bach und hörten das dumpfe Tosen seines Falls. Bald standen wir an der nächtlich beschatteten Felskluft. Aus dem schwärzlich gähnenden Schlunde wird der donnernde Strom hervorgeschleudert.
    So standen wir ein Weilchen schweigend und blickten in die hochauf hervorschäumende Fluth, welche ergrimmt von einem schwarzglänzenden Block abprallt, und dann, sich sammelnd, dem tiefgehöhlten Fels-Bassin meergrün entwallt.
    Das Schlagen des Gewässers an dem schwarzen Pfeiler giebt ein dem Ton der Trommel ähnliches Getöse und dem Wasserfall seinen Namen.
    Hochher kommt das Wasser aus seiner finstern Schlucht herunter und kommt vom Fuss der Jungfrau ...

    Friederike Brun, 1799

     

              Wasserfall des Trümmelbachs, der Abfluss der Gletscher der Jungfrau, aus einer engen Felsspalte her vorbrausend, und in niedrigem, aber starkem Sturz sich ins Thal ergiessend. Um den vollen Eindruck zu haben, muss man ganz nahe an die südl. Felswand heran treten, wo ein Schutzgeländer angebracht ist, für dessen Unterhaltung Kinder einige centimes verlangen. Eigenthümlich ist auch der Anblick von der Brücke (50c.) aus, zu der ein Pfad auf dem rechten Ufer führt. Der Fall ist eine Stunde von Lauterbrunnen entfernt. Einige Mussestunden in Lauterbrunnen können nicht besser als mit einem Spaziergang hierher ausgefüllt werden ...

    "Handbuch für Reisende"
    von Karl Baedeker, Coblenz, 1855

     

    Was pocht dort oben in der Fluh?
    Der Erde Tiefen zittern.
    Dumpf grollt es ohne Rast und Ruh
    gleich fernen Ungewittern

    "Gletscherpfarrer"
    Gottfried Strasser, Grindelwald, 1893

     

    Die Trümmelbachfälle in der Kunst.

    „Le Trimlete-Bach dans la Valée de Lauterbrunnen”, von Johann Jakob Sperli, 1770-1841

    „Sous le Glacier”, von Frank Niklaus König, 1755-1832

    „Le Trümel-Bach”, von Frank Niklaus König, 1755-1832

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